Blues als Tanz gehört zum Jazz Dance und zum Lindy Hop und teilt mit ihnen den afrikanischen Ursprung. Aber im Blues Dance wird weniger Betonung darauf gelegt, die Bewegungen auf den Zählschlag genau zu beginnen.
Walking (Gehen) ist der Grundschritt. Die Tänzer können auf der Stelle gehen oder in jede Richtung.
Blues als Gesellschafts- oder Showtanz war nie sehr weit verbreitet in den USA. Stattdessen wurde er in verräucherten Musikbars und bei Blues-Haus-Partys getanzt und hatte einen mehr privaten Charakter. Daher blieb der Tanz strenger an die Bewegungsformen des afrikanischen Tanzes gebunden, nicht nur in der Bewegung der Hüften, sondern auch damit, dass er innerhalb eines deutlich begrenzten Raumes stattfindet.
Blues Musik und Blues Dance gehören eng zusammen. Viele Aspekte des Tanzes beziehen sich direkt auf die Musik, zu der getanzt wird, z. B. Ruf und Antwort, emotionale Intensität, Spannung und Lösung. Es gibt sehr viele Arten von Blues-Musik (ländliche, städtische, schnelle, langsame, elektrisierende, moderne) und ebenso viele Arten von Blues Dance, alle sehr unterschiedlich in den Nuancen und im Gefühlsausdruck.
Wer den modernen eher langsamen Blues Dance nur durch Beobachtung studiert, übersieht leicht die Feinheiten des Tanzes, die er über die erotische Seite hinaus hat, weil die sinnlichen Aspekte die Grundstruktur überdecken können. Die beste Art, Blues zu tanzen, geschieht mit subtiler körperlicher Kommunikation beim Engtanzen mit dem Partner und kann durch bloßes Zuschauen unmöglich richtig und gut gelernt werden.
Blues Dance ermöglicht volle Individualität in der Art, die Musik im Tanz auszudrücken, wobei die Betonung darauf liegt, dass die Musik den Tanz bestimmt, nicht der Tänzer, der nur der Interpret der Musik ist. Blues Dance zeigt den ganzen Reichtum der menschlichen Gefühlswelt – von der Trauer bis zur Freude - auf leidenschaftliche Art und Weise, nicht nur Sinnlichkeit. Wer nicht instinktiv auf die Musik, den Partner und die Umgebung reagiert, der gelangt nicht zur wahren vollkommenen Schönheit dieses Tanzes.
Blues tanzen zu lernen, hilft dem Tänzer, Tanz-Konzepte wie Einfachheit, Klarheit, Kreativität, Ausdruckskraft, Intensität, musikalische und emotionale Interpretation, wie sie zu allen anspruchsvollen Gesellschaftstänzen gehören, besser zu verstehen.
Bolero ist eine musikalische Form, die sich aus den seguidillas ableitete. Aus Tanztraktaten und literarischen Quellen geht hervor, daß der bolero um 1780 von spanischen Tänzern erfunden wurde und sich bald in ganz Spanien zu verbreiten begann. Dabei teilte sich das Bürgertum der Mittel- und Oberschicht in herablassend currutacos (Stutzer) genannte Nachahmer von ausländischen Modeerscheinungen wie z.B. Menuetten und Verfechter der neuen komplizierten Kontertänze, die sich selbst als majos (schmucke Burschen) bezeichneten. Die Anhänger dieser Bewegung sahen in dem vor kurzer Zeit enstandenen bolero ein wichtiges Mittel zur Verbreitung ihrer Moden und Ideologien.
Der Bolero und der Zorongo erfreuten den Saal, ließen die Kastagnetten aneinander stoßen, brachten die Saiten der Gitarren zum klingen und alle riefen, Bien parado. (J. Fernández de Rojas 1795)
Der bolero wurde ebenso begeistert vom Volk aufgenommen wie er gleichzeitig die Neugier der gehobeneren Gesellschaftsschichten erweckte. Theaterunternehmer benutzten ihn als wirkungsvolle Einlage in den Zwischenspielen und entwickelten den bolero zu einem virtuosen Tanz mit einer dramatischen Bedeutung.
Um 1810 kam der spanische bolero nach Kuba, wo er sich bald ebenfalls großer Beliebtheit erfreute. Allerding wurde er hier nicht in seiner ursprünglichen Form belassen, sondern mit der habanera und den afrokubanischen Musikformen wie der conga, dem danzón und der contradanza vermischt und zu einem wesentlich abgeänderten Liedstil entwickelt. Somit ist der spanische bolero unbedingt vom bolero cubano zu unterscheiden, der eher als eine Abart der rumba betrachtet wird. Sowohl der Rhythmus als auch die Begleitung wechselten. Das Tempo des bolero cubano ist langsamer. Er steht im 2/4- oder 2/2-Takt. Die Kastagnetten des spanischen bolero wurden durch afrokubanische Perkussionsinstrumente wie die Bongos, die Conga und die Claves ersetzt. Von Kuba aus gelangte der bolero nach Mittelamerika. Es ergaben sich Mischformen wie z.B. der bolero-son. In Mexiko schätzte man den bolero romantico, der gesungen und/oder getanzt wurde.
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