Boogie-Woogie wird mehrheitlich zu Boogie-Woogie Musik getanzt aber nicht nur, sondern aufgrund der verwandten musikalischen Elemente, vorwiegend auf Rock ’n’ Roll, Rockabilly, Rock, Jump Blues und Swing. Der Tanz ist untrennbar mit der Swing-Musik, ihrem Wandel und mit den auf sie wirkenden Einflüssen verbunden. Starke Einflüsse kamen aus dem auf schwarzen Wurzeln fußenden Rhythm & Blues der 1940er und 1950er Jahre. Voraussetzung für den nachhaltigen Erfolg des Tanzes und für seine Weiterentwicklung war die stimulierende Wirkung, die von der Musik ausging. Swing war die „Pop-Musik“ der damaligen Zeit, sie war populär bei Jung und Alt seit den späten 1920er Jahren, in den 1930er Jahren und nach dem Zweiten Weltkrieg. Wenn sie von der älteren Generation als zu „wild“ empfunden wurde, behalf man sich damit, von "Jazz-Musik" zu sprechen.
Der Name des Tanzes im Nachkriegseuropa wandelte sich: Während bis Mitte der 1950er Jahre neben der Bezeichnung „Jitterbug“ auch „Boogie-Woogie“ üblich war, kam mit dem Ende der 1950er Jahre die Bezeichnung "Rock ’n’ Roll" auf, ein Name, den die damaligen Medien und die Jugendlichen mitprägten: Kinofilme, Zeitungsartikel und Soldatensender brachten diesen Begriff ab 1956 immer mehr in Umlauf. Er war verbunden mit der neuerlich aus USA aufkommenden Musik eines Bill Haley und Elvis Presley, die mit dazu beitrugen, die ursprünglich auf afroamerikanischen Wurzeln basierende Musik salonfähig zu machen. Der Erfolg ist z.T. auch dadurch zu erklären, dass Musik und Tanz ein Ausdruck des jugendlichen Protestes gegen die Generation ihrer Eltern waren. Nach dem Abebben dieser Bewegung im Twist und dem aufkommenden Beat der 1960er Jahre erlebte der „Rock ’n’ Roll“ eine Wiedergeburt in den 1970er Jahren: Mit der Musik wurde auch der Tanz wiederentdeckt und seither durch Tanzschulen und Sportvereine verbreitet. Im sich entwickelnden Turniertanzgeschehen unterschied man schnell zwischen „Rock ’n’ Roll“ und „Boogie-Woogie“, um Verwechslungen zwischen dem akrobatischen Sport-Rock-’n’-Roll und dem zunächst ohne Akrobatik unterrichteten „Boogie-Woogie“ zu vermeiden. Das für Wertungsgerichte wichtige Reglement für nationale und internationale Wettbewerbe, das regelmäßig angepasst wurde, hat aber nicht verhindert, dass auch die ursprünglichen Formen des Tanzes und Tänzer von damals wiederentdeckt wurden, was zu seiner heutigen Ausprägung beigetragen hat. So steht neben dem verschulten und bewerteten Tanzen immer noch eine volkstümliche Ausprägung des Boogie-Woogie mit zahlreichen weltweit unterschiedlichen Variationen, die ihm immer anhaftete. Durch den veränderten Zeitgeist unterliegen Musik und Tanz nicht mehr der ursprünglichen gesellschaftlichen Ächtung, die sie als Ausdruck einer jugendlichen Sub-Kultur während der Diktatur und in den 1950er Jahren erfuhren.
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